BIOGRAPHIE
Cecilia Verheyden, 1985 in Gent geboren, schließt 2007 ihr Studium an der Brüsseler Filmhochschule HRITCS mit dem Kurzfilm Ou Quoi ab, der als bester Debüt-Film auf mehreren Filmfestivals ausgezeichnet wird. 2009 folgt ihr zweiter Kurzfilm Bluf. Ihre TV-Premiere hat sie 2007 mit der Fernsehserie Climbing Spielberg. Daraus wird später ein Dokumentarfilm entwickelt, der unter anderem auf den Filmfestivals IDFA und Docville zu sehen ist. Ab 2007 übernimmt Verheyden die Regie für Kurzfilme, Musikvideos, TV-Serien und zahlreiche Werbefilme und ist als Regieassistentin und Produzentin für verschiedene Filme tätig. Auch ihr dritter Kurzfilm Robyn O. (2012) wird mehrfach ausgezeichnet. Hinter den Wolken ist VerheydensLangfilmdebüt.
INTERVIEW MIT CECILIA VERHEYDEN
Sie haben sich für eine Theatervorlage entschieden. Wie haben Sie es geschafft, dass Hinter den Wolken nicht nur dem Theaterstück gerecht wird, sondern auch ein wunderbarer und eigenständiger Film geworden ist?
Als ich das Theaterstück sah, spürte ich sofort, dass darin eine Geschichte für einen Film steckt. Mir war aber sehr wichtig, dass ich mir diese Geschichte aneigne. Michael De Cock, der Drehbuchautor, und ich sind deshalb gemeinsam auf die Suche nach einem neuen Zugang zu Hinter den Wolken gegangen. Zum Beispiel ist mir die Erzähllinie zwischen Großmutter und Enkelin sehr wichtig. Die Beziehung zwischen den beiden ist vergleichbar mit der, die ich zu meiner eigenen Großmutter habe. So fühlte sich Hinter den Wolken mehr und mehr wie meine eigene Geschichte an.
Wie haben Sie die visuelle Umsetzung der Geschichte entwickelt?
Visuell durfte der Film nicht zu altbacken und zu klassisch daher kommen. Ich möchte die Zuschauer vergessen lassen, dass sie einen Film mit älteren Menschen sehen, denn die Fragen und die Zweifel der beiden Hauptfiguren sind im Grunde dieselben wie von jungen Menschen. Deshalb musste sich der Film sehr frisch anfühlen.
Diese Frische spiegelt sich auch in den Dialogen der Figuren wider.
Die Dialoge im Theaterstück sind wunderschön und wohlgesetzt. Doch für einen Film mussten wir eine aktivere Sprache wählen, die sich weniger theatralisch anfühlt. Michael begriff das genau und war in manchen Situationen sogar noch rigoroser als ich. Die Hauptdarsteller Jo und Chris setzten das auch ganz wunderbar vor der Kamera um. Sie haben einen Eifer und eine Energie, die ich bei Schauspielern selten gesehen habe. Wenn man mit ihnen zusammenarbeitet, dann vergisst man einfach, dass sie schon seit über fünfzig Jahren auf der Bühne stehen. Sie haben noch so viel Lust am Spiel und daran, es wirklich gut zu machen. Die beiden sind bewundernswerte Schauspieler.